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Der Märtyrer als Waffe: Die historischen Wurzeln des Selbstmordattentats

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Zu den im wahrsten Sinne des Wortes abartigsten Erscheinungen der Gegenwart gehört sicherlich das Selbstmordattentat. Zumindest aus okzidentaler Sicht, denn psychologisch betrachtet hat der Terror damit seine höchste Vollendung gefunden. Entfaltet doch der Selbstmordanschlag seine Horrordynamik gerade dadurch, dass er all unseren Gewissheiten über die natürlichen, religiösen und sittlichen Gesetze zur Selbsterhaltung in so eklatanter Weise Hohn spricht. In dem äußerst empfehlenswerten Buch Der Märtyrer als Waffe spürt FAZ-Journalist Joseph Croitoru dem Phänomen erstmals genealogisch und unter psycho-sozialen Gesichtspunkten nach.

Seine Spurensuche beginnt bei den Kamikaze-Fliegern in Japan, führt über den halben Erdball und endet bei den Tamilen auf Sri Lanka. Die meiste Aufmerksamkeit schenkt der aus Israel stammende Autor jedoch der arabisch-persischen Welt, wo das bewusst betriebene Martyrium -- bis dato ja eher mit dem Erleiden von Qual und Tod assoziiert -- inzwischen zum nationalintegrativen Kult entartet ist. Im nüchtern-analytischen Stil geht Croitoru den genaueren Umständen der spektakulärsten Selbstmordattentate in dieser Region nach, ab ihrer Geburtstunde am 30. Mai 1972, als ein in Nordkorea ausgebildetes Himmelfahrtskommando der "Japanischen Roten Armee" auf dem Flughafen von Tel Aviv ein Blutbad anrichtete. Dieser unangeforderte todesmutige Aufopferungsakt aus Solidarität mit der palästinensischen Sache war für die beschämten Araber das Fanal für eigene Taten.

Zur Eskalation trug bei, dass die Terrororganisationen ihre Führungsansprüche untereinander im Wettstreit um den raffiniertesten Selbstmordanschlag ausfochten. Croitoru zeigt, wie die ungeheure mediale Wirksamkeit ein Übriges tat, dass der Selbstmordangriff bald überall zum Mittel der Wahl wurde, wo Fanatiker die Weltöffentlichkeit zum Aufhorchen bringen wollten. Zumal wo es sich um Angehörige tribalistisch geprägter patriarchaler Gesellschaften mit ausgeprägten Ehrenkodizes handelt, denen Blutrache als legitimes Vergeltungsmittel gilt.

Der Autor räumt zwar mit dem Vorurteil auf, dass das Selbstmordattentat eine Erfindung religiöser Extremisten ist. Er macht aber zugleich deutlich, dass es im Dschihad für die islamische Weltrevolution völlig neue Qualitäten, Dimensionen und vor allem Risiken zeitigt. Sollte es nämlich die Absicht der Terroristen des 11. September 2001 gewesen sein, die moralische Unterlegenheit des in den materiellen Freuden des Diesseits verhafteten Westens dadurch zu offenbaren, dass er sich in Todesangst zu panischen Kurzschlusshandlungen hinreißen lässt, so waren die Anschläge ein voller Erfolg. Die Mobilisierung einer gigantischen Militärmaschinerie hat tatsächlich alle Merkmale von neurotischem Übersprungverhalten. Und sie erinnert fatal an die Reaktion auf die Kamikaze im Zweiten Weltkrieg. Zutiefst verunsichert, schreckten die Amerikaner damals vor einer Invasion Japans zurück und zwangen den unberechenbaren Feind lieber aus sicherer Höhe mit Atombomben in die Knie. --Roland Detsch

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