Von der Freiheit eines Christenmenschen: Von weltlicher Obrigkeit - Sermon von den guten Werken

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Viele Menschen reden heute von Freiheit. Aber die meisten meinen damit nur, selbst alles entscheiden zu können und zu müssen. Die Folgen sehe ich allerorten. Viele einsame Menschen, Beziehungen, die zerbrechen, Egoismus. Was zählt, bin nur ich selber und mein Erfolg. Aber das ist keine echte Freiheit. Ich mache mich abhängig von meinem Erfolg. Ich stehe ständig unter dem Zwang zum Erfolg, zur Leistung. Wenn ich scheitere, bin ich allein schuld. Nichts kann mir helfen.

Doch das ist eine Täuschung. Martin Luther hat 1520 in seinem Werk Von der Freiheit eines Christenmenschen gezeigt, daß echte Freiheit nicht ohne Gott existieren kann. Durch den Glauben an den Gott, der mich auch in meinem Scheitern annimmt, werde ich wirklich frei. Martin Luther schärft mir ein, daß Freiheit ohne Liebe sehr viel fehlt. Ich werde durch die Freiheit des Glaubens ein Mensch, für den Liebe Folgen hat. Ich kann andere Menschen lieben und ihnen zu Seite stehen.

Das Buch des deutschen Reformators, eine der reformatorischen Hauptschriften, hat nichts an Aktualität eingebüßt. Dabei ist es in einer klaren, jedermann verständlichen Sprache geschrieben, so daß ich das Werk jedem empfehlen kann, der wissen will, was es heißt, als freier Mensch in Gottes Liebe für diese Welt zu leben.

Das ist das Vermächtnis dieser Schrift Luthers. Darum lohnt es sich, das Buch auch im dritten Jahrtausend nach Christi Geburt zu lesen. Das Individuum kann nicht allein von der Freiheit leben. Der Mensch braucht die Beziehung, das Leben in der uneigennützigen Liebe zum Anderen. Heute nötiger denn je. --Christian Frühwald

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